Juliette

17.04.2019

Die kleine Juliette haben uns zwei Nachbarsmädchen gebracht. Das Katzenkind war sehr erschöpft und konnte nicht mehr durch die Nase atmen – es hatte einen schlimmen Katzenschnupfen. Als erstes haben wir die Kleine gefüttert. Nachdem sie eine Portion Nassfutter sehr schnell und gierig gegessen hatte, war sie so erschöpft, dass sie direkt auf unseren Armen sofort eingeschlafen war. Wir legten sie in ein weiches Bettchen damit sie sich noch mehr ausruhen konnte.

Die ersten Tage hatte Juliette Mühe zu trinken, als hätte sie dies noch gar nicht gelernt gehabt. Die mit der Spritze angebotene Flüssigkeit nahm sie dafür jeweils sehr gierig an. Nach zwei Tagen konnte sie bereits gut trinken und trank täglich einen vollen Napf mit Wasser aus. Sie muss bereits längere Zeit nichts gegessen und getrunken haben denn der Magendarmtrakt reagierte auf diese Versorgung mit einem schlimmen Durchfall. Nach wenigen Tagen Pflege und medizinischer Versorgung (Antibiotikum + Nasenspülungen + supplementaires für Magendarm/gegen Schnupfen) fühlte sich Juliette sehr wohl und hält uns seitdem auf Trab so wie es sich für ein Katzenkind gehört. Geschätzt wird Juliette auf ca. 10 Monate. Nach weniger als einem Monat Aufenthalt bei uns nahm Juliette fast ein ganzes Kilogram an Gewicht zu und soll nun sterilisiert werden. Leider ist der Schnupfen bei Juliette so schlimm, dass wir bereits ein zweites Antibiotikum ausprobieren müssen. Wir hoffen sehr, dass dieses nun anschlagen würde, sodass Juliette nicht ihr ganzes Leben mit einem chronischen Schnupfen leben muss. Solcher Schnupfen ist immer beschwerlich für eine Katze und wirkt sich im Laufe des Lebens bei allen anderen vorkommenden Krankheiten zusätzlich negativ auf das Wohlbefinden einer Katze aus. Wir wünschen, dass Juliette dies erspart bleiben wird.

Wir tauften die Kleine Juliette in Erinnerung an das verstorbene Katzenkind, welches wir vor gut 5 Jahren mit der Flasche aufgezogen haben und welches ein knappes Jahr nach seiner Vermittlung bei der neuen Besitzerin überfahren wurde. Diese hatte uns nie darüber informiert und wir mussten dies selber über Facebook erfahren. Diese Erfahrung war sehr schmerzvoll. Bereits viele Jahre stehen wir im Dienst der Strassentiere, die geretteten Fellnasen sind unsere Kinder und wir meinen zumindest die einschneidenden Informationen im Leben unserer ehemaligen Schützlinge, auch wenn diese sehr bitter sind, verdient zu haben.