News 2023

14.11.2023

Viktor und Viktoria

Der 8.11 war ein schlimmer Tag…

10:20 Termin beim Tierarzt, um die liebe Charlotte schwersten Herzens einschläfern zu lassen.

Danach war nichts mehr, ausser dem nötigsten geplant, doch es kam anders als geplant.

Dieselbe Futterstelle, von welcher wir Noirette, Princesse und Francesca übernommen haben, meldete sich bei uns und berichtete über zwei Kitten, welche sie nicht behalten konnte. Wir wussten nicht viel über die Ausgangslage (Alter, Zustand der Kitten etc.), doch wir vermuteten, dass ein schnelles Handeln wahrscheinlich notwendig wäre. Wir haben die Kleinen dann gegen Mittag abgeholt. Es waren ein Junge und ein Mädchen, ca. zwei Monate alt. Wir haben den beiden ein Kaninchen-Käfig mit Katzenhöhle und Kistchen eingerichtet und ihnen ein wenig Kitten-Milch gegeben. Als wir ca. zwei Stunden später nachschauten, mussten wir feststellen, dass das kleine Mädchen sich wohl übergeben musste, und zwar mit deutlich mehr Flüssigkeit als von uns verabreicht. Sie wirkte bereits stark apathisch und es war klar, dass sie in Lebensgefahr schwebt. Sofort haben wir unsere Tierklinik verständigt und fuhren los. Es war eine schlimme Fahrt, denn die Kleine reagierte kaum noch…

Angekommen hätten wir mit “längerer Wartezeit” rechnen müssen, denn erstens, würde erst in einer Stunde eine Ärztin frei werden (da zum Zeitpunkt alle Ärzte in der OP waren) und zweitens würde es dann nochmals etwas dauern bis wir drankämen. Dafür hatten wir einfach keine Kraft mehr. Wir haben gebeten, die Kleine bereits in die Pflege der TA-Assistenten geben zu dürfen und sie erst morgen wieder abholen zu können. Wahrscheinlich war dies die beste Idee, auf welche wir in einem “Normalzustand” nicht gekommen wären, denn so konnte die Kleine zumindest bereits auf ein Wärmekissen kommen. Am nächsten Tag wussten wir, dass die Kleine, als wir sie gebracht haben, eine Untertemperatur von weniger als 37 Grad hatte…

Nach der Betreuung beim Tierarzt mit Wärmen, Glukose, Infusion etc. konnten wir am nächsten Tag die Kleine wieder abholen.

Die kleinen Viktoria und Viktor entwickeln sich gut. Sie fressen gut und Viktor kann auch schon trinken, Viktoria muss es erst noch lernen.

Manchmal kann nur ein Tag so viel beinhalten und so viel bedeuten – für Charlotte die Erlösung, für uns die Trauer und für zwei kleine Kitten eine Chance und gar eine Lebensrettung…

8.11.2023

Run free dear Charlotte

Charlotte litt lange an Zahnfleischentzündungen. In solchen Fällen ist es eine Option, alle Zähne ziehen zu lassen. Wir waren überglücklich als Charlotte vor zwei Jahren eine solche Operation gut überstanden hatte. Was wir noch nicht wussten war, dass an einer Stelle eine Zahnwurzel drinnen blieb. Die Tierärztin hätte uns darüber informieren müssen, doch sie tat dies nicht. Die Zahnfleischentzündungen besserten sich, doch an dieser einer Stelle kam es immer wieder zu einer grösseren Entzündung. Zuerst versuchten wir die Entzündungen mit Hilfe von Kortison-Spritzen zu beruhigen, doch schon bald wussten wir, dass Charlotte jedes mal auf Kortison mit Diabetes reagierte (die Werte gingen jeweils auf „hoch nicht messbar“). Auch vertrug Charlotte Melosus als Schmerzmittel nicht – ihr Körpertemperatur sank dann jeweils. Mit der Gabe von Onsior und gelegentlich Hanföl für Katzen ging es dann eine Weile besser. Doch dann wurden die Beschwerden immer stärker bis eines Tages ein Tierarzt bei Charlotte die Zahnwurzel aus der inzwischen stark entzündeten Stelle herausgenommen hat. Der Tierarzt und wir waren geschockt denn wir rechneten nicht mit so etwas. Wir hatten dann kurz die Hoffnung, dass mit der Entfernung der Zahnwurzel die entzündete Stelle sich wieder erholen könnte. Doch schon bald wurde klar, dass die Entzündung inzwischen zu einer bösartigen Wucherung wurde. Eine Röntgenaufnahme und Biopsie machten dies klar…

Vor gut 8 Jahren ging es los mit Krankheiten bei Charlotte – Niere (sie hatte nur eine), Mykoplasmen-Infekte, welche jeweils nur mit doxyciclin und nur für eine Weile bekämpft werden konnten, Zahnfleischentzündungen, Diabetes. Wir haben immer alles für Charlotte gemacht und müssen sie nun aufgrund eines Ärztefehlers von uns gehen lassen… Das tut weh…

Charlotte bleibt für immer in unsere Herzen. Run free, unsere Schöne und warte brav auf uns auf der anderen Seite der Regenbögenbrücke

30. Oktober

LEO

Leo war uns an einem Abend Ende August zugelaufen. Er miaute laut und lange auf der Strasse, sodass wir ihn dann reingenommen haben. Er war sehr aufgeregt, hat jedoch sofort gefressen. Noch am gleichen Abend war uns bei ihm eine recht tiefe Wunde am Hals aufgefallen, welche wir gereinigt und mit einer Jod-Salbe versorgt haben. Es war klar, dass wir ihn zumindest bis zur Heilung der Wunde bei uns beherbergen würden. Diese schritt nur langsam voran, sodass wir angefangen haben uns Gedanken über seine Grundversorgung (Kastration, Entwurmung, Testen auf Katzenkrankheiten) zu machen; zudem dauerte es, trotz der regulären Fütterung fast eine Woche bis Leo das erste Mal sein grosses Geschäft machen konnte – der Kater musste also bereits seit längerer Zeit ohne eine tägliche Futteraufnahme ausgekommen sein.

Inzwischen ist Leo gesund, kastriert und gechippt, FIV- und FelV- getestet und sucht nach einem liebevollen Zuhause. Der junge Kater ist sehr anhänglich und lieb. Die anderen Katzen mag er nicht besonders und wird aus diesem Grund in eine Einzelhaltung vermittelt – Freilauf nur gesichert. Der Traumkater freut sich über eine ernsthafte Bewerbung und auf ein persönliches Kennenlernen.

 

11. Oktober

ALISSA

Mit Alissa hat unsere diesjährige Katzenflut (Anfang Juli bis gegenwärtig) begonnen. Die Nachbarn kamen zu uns, weil ihr Hund die ganze Nacht aktiv war wegen einem zugelaufenen Kätzchen im Garten. Sie konnten das Kätzchen leider nicht einfangen und fragten bei uns nach. Als wir vor Ort waren, wurde schnell klar, dass, sollten wir das kleine Kätzchen nicht einfangen können, es nicht gut kommen würde für die Kleine  – sie hatte bereits starken Schnupfen und war einfach zu klein um lange nahen Strassenverkehr zu überleben. Schon bald konnten wir die Kleine einfangen, auch wenn hierzu einiges an Kratzern durchgestanden werden musste – bei solch einem kleinen Tier war es gerade noch zumutbar. Als ich die Kleine dann an den Körper drückte, wurde sie schnell ruhig und gab sich sichtlich erleichtert der kommenden Pflege hin.

 

Wie so oft, brauchte es eine Weile bis die Kleine richtig fit wurde. Inzwischen kann man vor einer prächtigen Entwicklung sprechen

 

Nun haben wir also drei Jungtiere, welche ihre Kindheit endlich geniessen können. Gegen Ende Februar werden wir sie alle kastrieren lassen und zumindest einen Teil zum Vermitteln ausschreiben. Sollte jemand schon bald mindestens zwei von ihnen ein Traum-Zuhause geben wollen und können (sie werden nur in einen gesicherten Freilauf gegeben), darf er/sie sich gerne bei uns melden.

 

27. September

 

FRANCESCA
Francesca stammt von derselben Futterstelle wie Noirette und Princesse. Sie ist das Schwesterchen von Princesse. Die Futterstelle meldete sich bei uns als Francesca bereits sehr krank war, seit einiger Zeit nichts mehr gefressen hatte und es draussen nachts bereits sehr kalt war. Francesca war bis auf die Knochen abgemagert, hatte eitrigen Nasenausfluss, tränende Augen und wackelte im Stehen. Mehrere Tage mussten wir sie aus der Spritze füttern, sie bekam kleine Mengen subkutane Infusionen und Antibiotikum. Bereits ab Tag 3 hat Francesca angefangen selbständig zu fressen, worüber wir sehr erleichtert waren und uns sehr freuten. Nach einer Woche wiegt Francesca ein halbes Kilogramm mehr, ist aktiv und kann es kaum erwarten, aus der Quarantäne zu kommen. Sie muss sich jedoch noch etwas gedulden, denn es ist davon auszugehen, dass sie, wie Noirette und Princesse, einen Giardien-Befall hat. Nach den ersten Tagen nach der Entwurmung kann man bereits lange Spülwürmer im Kot feststellen und, da Giardien noch viel hartnäckiger sind, wollen wir Francesca nicht zu früh ihrer neuen Katzenfamilie vorstellen. Wir freuen uns sehr, dass wir Francesca im letzten Moment noch retten konnten. Diese Knappheit war der Grund, weshalb wir sie nach dem hl. Franziskus von Assisi benannt haben

 

 

15. September

An einem Wochenende wollten wir einen Ausflug mit unseren Velos machen. Wir fuhren auf einer Dorfstrasse an vielen schönen Häusern vorbei bis wir diesen Kater gesehen haben. Wir mussten anhalten, denn es war ein schlimmer Anblick. Noch bevor wir ihn aus der Nähe sehen konnten, fiel uns auf, dass er schwer krank sein muss – struppiges Fell, extrem abgemagert, ein Auge entweder ganz weg oder vom Infekt stark angegriffen. Leider war er, trotz seines Zustands, in der Lage vor uns zu fliehen. Wir folgten ihm so lange, bis wir vor einem Haus gelandet waren, zu dem er scheinbar gehörte. Nach langem Klingeln und Rufen konnten wir dann mit einem Hausbewohner (Sohn der Hausbesitzerin) sprechen. Er und seine Mutter füttern die Katzen, es seien inzwischen wieder um die 10 Stück (einmal kam jemand vom Tierheim und hat etwa gleich viele Tiere eingefangen und mitgenommen). Wir haben den Mann auf das sehr kranke Tier angesprochen. Er gab zu, dass das Tier sehr krank zu sein scheint. Nein, er habe kein Transportkörbchen. Der Mann hat den Kater dann nehmen können und ihn sofort uns in die Hände gereicht. Erst dann offenbarte sich uns die Schwere seines Zustandes und das unsägliche Leid, welches er seit Wochen erleidet hatte. Eine offene Wunde am Hals hat seine Haut bereits vom Körper getrennt und die entstandene „Tasche“ beinhaltete mehr als 1 dl Eiter. Der Geruch und der Anblick machten ohnmächtig, der Kater wurde unruhig, hat gebissen bis aufs Blut und machte sich davon. Der Mann sagte halb vorwurfsvoll mehrmals „jetzt ist er weg“…

Wir haben dem Mann angeboten ihm unsere Katzenfalle auszuleihen. Bereits am nächsten Tag hatte er eine scheue schwarze Katze drinnen, welche wir bei ihm abgeholt haben. Doch danach hörten wir lange nichts mehr von ihm. Wir fragten nach wegen dem kranken Kater und ob denn niemand mehr in die Falle ginge. Nein, den Kater, der in der Zwischenzeit wohl qualvoll verendete, habe er nicht gesehen und drei weitere Katzen, welche in die Falle gingen, habe seine Schwester wieder freigelassen… Zweimal gingen wir vorbei, da er unsere Nachrichten nicht beantwortete. Bei einem solchen „Besuch“ konnte er ein schwarzes Kitten von seinem Futterplatz einfangen – das Kitten, welches wir auch schon einmal mit seinem Geschwisterchen dort gesehen haben kauerte vor sich hin und schien krank. Beim Nehmen tropfte es mit Durchfall.

Bereits nach der ersten Begegnung haben wir unsere Gemeindeverwaltung angeschrieben und gefragt, wie man in dieser Situation den Tieren helfen kann. Zumindest eines war klar – die Katzen wurden weder kastriert noch würde ihnen im schlimmsten Notfall keine Hilfe (auch keine Erlösung) zuteilwerden. Jungtiere gingen schnell unter solchen Bedingungen zugrunde. Wir meldeten uns auch bei einer Katzen-Hilfsorganisation, von welcher wir vor ein paar Jahren unseren Opi Garçon übernommen haben. Auch diese hatte Schwierigkeiten im Kontakt mit dem Mann, der letzte Stand war, dass er einverstanden mit dem Einfangen der Tiere sei, dass er die schüchternen Tiere (so sind wohl die meisten, wenn nicht alle) nach deren Kastration bei sich wieder freilassen würde und ein entsprechendes Formular ans Tierheim Mulhouse gemacht werden könne. Wir unsererseits erklärten uns damit einverstanden, dass, falls FIV+/FelV+ Tiere dabei sein sollten, wir diese bei uns aufnehmen würden, da sie ansonsten direkt eingeschläfert würden. Nun hoffen wir, dass das Eis bald in Bewegung kommt und hier das Tierleid etwas eingedämmt werden kann.

 

Die beiden Katzen, welche wir aufgrund des Geschehnisses übernommen haben – eine schwarze Jung-Kätzin (Noirette) und ein schwarzes Kitten (Princesse) bleiben seit ihrer Aufnahme in Behandlung.

Bei Noirette, welche wir schon bald kastrieren liessen, fing zwei Wochen nach der Operation eine Nachblutung an. Sie musste erneut operiert werden, diesmal musste die gesamte Gebärmutter entfernt werden; da sie auch einen spezifischen Durchfall hatte, haben wir ihren Kot von der Klinik ins Labor schicken lassen. Befund – Giardien.

Die kleine Princesse machte uns noch mehr Sorgen. Mit gutem Futter, Probiotikum und Waschen konnten wir erreichen, dass sie nicht mehr aus dem Hintern tropfte, doch der Kot blieb flüssig und der Bauch stark aufgeblasen (trotz dreifacher Entwurmung mit Fenbenol). Laborergebnis – Giardien und eine spezielle Darmbakterie, welche antibiotisch behandelt werden muss. Nach diesem Befund behandeln wir nun beide nochmals mit Fenbenol, dazu antibiotisch. Ausserdem hat Princesse eine gebrochene Rippe, welche ihr zum Glück nicht zu schaffen macht.

Dem armen Kater, welcher für immer in unserer Erinnerung bleiben wird, konnten wir leider nicht helfen. Doch zumindest diesen beiden Tieren haben wir eine Chance auf ein Katzenleben gegeben, frei von Schmerzen und Leiden. Wir hoffen, dass die Therapie erfolgreich sein wird und die beiden schon bald ganz unbeschwert ihr neues Katzenleben führen können. Solltet ihr uns für Noirette und Princesse etwas helfen wollen, würden wir uns freuen, denn, wie ihr euch vorstellen könnt, mussten wir für die beiden recht tief in die Tasche greifen und es wird auch nötig sein, zwei Wochen nach der jetzigen Behandlung den Kot der beiden nochmals im Labor untersuchen zu lassen zur Kontrolle.